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Wasserkraft
Große Teile der Erde sind vom Wasser bedeckt, wobei dies besonders auf der Südhalbkugel der Fall ist. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit hygienisch und toxikologisch unbedenklichem Trinkwasser, sowie einer ausreichenden Menge Nutzwasser, stellt eine der größten Herausforderungen der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten dar.
In fließendem Wasser steckt Energie
Das Wasserrad wird seit mehreren Tausend Jahren zur Verrichtung von Arbeit verwendet. So wurden Wasserräder bereits vor mehr als 5000 Jahren in Mesopotamien zum Wasserschöpfen eingesetzt. Die Römer betrieben mit Wasserrädern unter anderem Getreidemühlen und Sägewerke.
In früheren Zeiten wurde mechanische Energie direkt genutzt, heute überwiegt die Umwandlung zu elektrischer Energie. Die meisten modernen Wasserkraftwerke arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie die Wasserräder, die früher die Mühlen antrieben: Fließendes Wasser setzt eine Turbine in Bewegung, die wiederum einen Generator antreibt.
Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern gehört die Wasserkraft zu den regenerativen oder erneuerbaren Energiequellen.
Weltweit werden derzeit etwa 5 % des Bedarfs an Primärenergie und 20 % des Bedarfs an elektrischer Energie aus Wasserkraft gedeckt. Das nutzbare Potenzial an Wasserkraft ist jedoch fünfmal so groß, sodass Wasserkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Weltenergieproblems leisten können.
Die Wasserkraft erzielt einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad. Ihre Turbinen und Generatoren können bis zu 90% der Energie, die im fließenden Wasser steckt, in elektrischen Strom umwandeln (Leichtwasserreaktoren 33%, Kohlekraftwerke 40%, moderne Erdgas-Kombikraftwerke knapp 60%).
Symbolische Kraft des Wassers
In den Religionen hat Wasser häufig einen hohen Stellenwert. Oft wird die reinigende Kraft des Wassers beschworen, zum Beispiel bei den Moslems in Form der rituellen Fußwaschung vor dem Betreten einer Moschee, oder im Hindu-Glauben beim rituellen Bad im Ganges.
Im Judentum besitzt so gut wie jede Gemeinde eine Mikwe, ein Ritualbad mit fließendem reinem Wasser. Nur wer sich vollständig untertaucht, wird rituell gereinigt.
Die christliche Taufe wurde bis ins späte Mittelalter durch Untertauchen oder Übergießen mit Wasser als Ganzkörpertaufe vollzogen, im Westen heute meist nur noch durch Besprengen mit Wasser.
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